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„Wenn sie uns sehen, wirklich wahrnehmen sollten, dann mussten auch wir sie sehen. Nicht als Feinde, nicht als herzlose Richter, nicht als Sinnbilder der Eroberung, sondern als Menschen wie wir, fähig zu lieben und zu hassen, sich zu freuen und zu trauern. Als Seelen, die nur für einen kurzen Augenblick in diesen Körpern auf dieser Erde weilten. Wenn wir ihnen zeigten, dass wir sie erkannten, würden sie uns dann sehen, uns hören, von uns lernen?“

Tochter des Regenwaldes – Nemonte Nenquimo

Das Buch Tochter des Regenwaldes erschien am 12.Juni.2024 im Heyne Verlag.

Nemonte Nenquimos Geschichte berührt tief. Sie ist das Abbild einer starken, mutigen Frau, die Erzählung einer uralten Kultur in einer atemberaubenden Landschaft und ein bewegender Aufruf gegen die Zerstörung unseres Planeten. Die indigenen Völker des Regenwaldes hüten einen unschätzbaren Schatz, der für das Leben auf dieser Erde unerlässlich ist.

Inhalt:

Nemonte lebt mit ihrer Familie tief im Regenwald Ecuadors, im Stamm der Waorani. Von den Stammesältesten lernt sie von klein auf alles über das Leben im Wald: die heilende Kraft der Pflanzen, spirituelle Mächte und jahrhundertealte Erzählungen. Als Jugendliche verlässt sie den Regenwald zum ersten Mal, um in der Stadt zur Schule zu gehen. Doch sie erlebt einen ständigen inneren Zwiespalt zwischen der Kultur ihres Stammes und der christlichen Kultur, die ihr in der Schule vermittelt wird. Immer häufiger erscheinen ihr ihre Vorfahren in Träumen und bitten sie, sich auf ihre Wurzeln zu besinnen. Schließlich folgt Nemonte diesem Ruf, kehrt zurück zu ihrem Stamm und kämpft fortan für ihr Volk und gegen den Ausverkauf der Natur.

Meinung:

Ich habe mich schon immer für das Leben indigener Völker interessiert, und dieses Thema hat mich tief beeindruckt. Die Geschichte von Nemonte beginnt in ihrer Kindheit, und wir erfahren viel über ihr Leben im Wald mit ihrer Familie. Besonders eindrucksvoll fand ich, wie die „Weißen“ das Leben der Waorani und anderer Völker verändern und ihre eigene Lebensweise aufzwingen wollen. Auch Nemontes Reise als Jugendliche war faszinierend – wie sie sich selbst und ihre Wurzeln verlor und wiederfand. Erschreckend war der Blick auf die Ölkonzerne und deren rücksichtsloses Vorgehen zur Zerstörung des Regenwaldes. Auch nach dem Beenden des Buches lässt es mich über unsere Welt nachdenken: Was wäre, wenn wir alle so lebten wie die Völker des Regenwaldes? Warum hören wir nicht auf andere Völker? Warum lernen wir nicht voneinander?

Fazit:

„Tochter des Regenwaldes“ ist definitiv ein Buch, das jeder gelesen haben sollte, sei es in der Schule oder zu Hause. Es regt zum Nachdenken an und verändert den Blick auf die Welt. Für mich ist es definitiv ein Jahres-Highlight.

Nemonte Nenquimo und Mitch Anderson haben zusammen die Stiftung Amazon frontlines gegründet.  https://amazonfrontlines.org

Und bei dem Kauf des Buches „Tochter des Regenwaldes“ geht pro Buch 1€ an die oben genannte Organisation. 

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Autor

booknerd_jesse@gmx.de

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